Quantcast
Channel: Kommentare zu: Dämmungslos, hemmungslos
Viewing all articles
Browse latest Browse all 83

Von: Edinger

$
0
0

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach dem Studium all der Briefe hier auf dieser Seite möchte ich einmal vorweg sagen, dass mir eine Diskreditierung eines Andersdenkenden Kopfschmerzen bereitet. Der Glaubenskrieg zwischen den römisch-katholischen Dämmern und der EnEv-Reformatoren, den nichtdämmenden Protestanten, weist große Parallelen zum historischen Vorbild auf.

Dass Konrad Fischer mit seiner Webseite 5-stellige Werbeeinnahmen verzeichnet, ist sein Verdienst und es sei ihm unbenommen, seine Arbeit auf diesem Weg zu finanzieren. Fußballer nehmen z.B. für Haar- Rasierwasser und Unterwäschewerbung auch Geld ein und keinen Menschen stört das groß. Hauptsache, sie zeigen auf dem Platz Leistung.
Auch dürfen Konrad-Fischer-Gegner gerne mal nach Fotos deutscher Politiker im Web suchen, auf denen sie in freundlicher Eintracht mit al-Gaddafi, Mubarak oder al-Assad zu sehen sind. Alle sind oder waren keine Israelfreunde und ihre Hände sind/waren blutbefleckt! Ahmadinejad ist da auch nicht viel besser, aber auch nicht schlechter.

Argumente der Dämmpäpste, eine fachgerechte Dämmung verursache keine Schäden, setze ich mit einem Lotto-Sechser gleich. Jeder, der mal auf dem Bau gearbeitet hat, weiß, wie fachgerecht kreativ dort die Dinge gerne mal gehandhabt werden. Sollte, was nahezu ausgeschlossen ist, doch mal alles passen, dann kommt eben ein fröhlicher Specht, (www.spechtschaden.de) und haut ein oder zwei Löcher rein, und schon bald ist das ach so schöne homogene Gefüge ein Flickwerk sonders gleichen.

Aber auch den Ketzern der Dämmung ist zu sagen, dass ich im Winter in meiner alten 36cm- Ziegelwand-Jugendstil-Mietwohnung in Berlin trotz Heizung die schönsten Eisblumenwiesen an den alten Kastenfenstern bewundern durfte und schon mal ins frösteln kam, als die Wohnung unterhalb mal einen Winter leer stand und nicht beheizt wurde. Trotzdem, ein Pulli und ein paar Socken halfen, diesen Mangel auszugleichen zumal man ob des ökologischen Gewissens, nicht unbedingt bei minus 20 Grad Aussentemperatur halbnackt durch eine überwarme Wohnung tänzeln sollte.
Hier kann ich es mir nicht verkneifen, Herrn Drewer ob seines Vorschlags im Duell mit Herrn Fischer darauf hinzuweisen, dass er seinen Daunenschlafsack dann bitte noch mit einem Plastiksack als eine Art „Dampfsperre“ versiegeln sollte. Darf doch bei keiner fachgerechten Dämmung fehlen oder?

Jedenfalls fand sich in all den Jahren in meiner Wohnung kein einziger Schimmelfleck im alten Gemäuer – im krassen Gegensatz zu dem supergedämmten Neubau, in welchem ich heute wohne. Trotz liebevoller Lüftungsrituale, zeugen hier und da schwarze Punkte davon, wie es hinter der Dämmung so aussehen mag. Gesundheitsfördernd kann das kaum sein und das erste Dämmverbot aus Oregon von 2007 scheint man hierzulande auch komplett ignorieren zu wollen.

Als Neueigentümer eines alten, sanierungsbedürftigen Fachwerkhauses möchte ich natürlich kein ökonomisches wie auch ökologisches Desaster erleben. Leider erhalte ich bei der Recherche nach dem richtigen Weg stets diametrale Antworten. So wie mir geht es bestimmt auch abertausend Bauherren in dieser Republik. Angstvoll blicke ich auf all die Negativbeispiele sinnloser und ruinöser Dämmung. Die sich, davor können sich auch die Dämm-Katholiken nicht verstecken, inzwischen wie Sand am Meer finden und dem drohenden Ruin von Häuslebauern künden. Falls sie Glück haben, dann trifft es infolge Gewährleistung schlussendlich den ausführenden Handwerker und/oder den planenden Architekten. Für keinen der drei ein wünschenswertes Schicksal.

Nehmen wir mal an, ich bin ein gewissenhafter Bauherr und bitte nun Konrad Fischer um eine Beratung für die Sanierung meines Fachwerkhauses. Das Rechenbeispiel auf seiner Webseite liegt um die 6000 €. Die Gegen-Meinung eines EnEv-Vertreters dürfte sicher nicht günstiger sein und schon bin ich bei 12000 € und dann ist noch kein Stein bewegt!
Auf welche Beratung kann ich nun bauen? Die Sache mit dem Erfolgshonorar bei Ausführung wäre für den Bauherrn ein Gewinn. Ein Aspekt, den ich in dem Vorschlag des Berliner Architekten Christoph Schwan vom freien Wettbewerb erkennen kann. Im Darwin-Prinzip wird sich die bessere Idee durchsetzen.

Nur noch eins, DDT, FCKW und Asbest waren einst Wundermittel und Heilmittel am Bau. Hemmungslos propagiert und angewendet wurden sie zum Fluch, deren Entsorgung uns noch auf Jahrzehnte hinaus Unsummen kosten wird. Ist die Dämmung unser Asbest von morgen?

Edinger / Berlin


Viewing all articles
Browse latest Browse all 83