Sehr geehrter Herr Stimpel, sehr geehrter Herr Drewer,
ich habe den Eindruck, dass Sie gemeinsam an einem Strang ziehen. Deshalb darf ich Sie dieses Mal beide anschreiben.
Nein, zu meinen Fakten in dem Herrn Stimpel übersandten Bericht “Ist Dämmen dämlich?” wurde bisher in den Kommentaren nicht erwidert.
Die Antwort der Redaktion auf meine Erinnerung ist nicht nachvollziehbar. Ich darf deshalb die Eckpunkte hier für die Leser zur Kenntnis bringen.
Mutmaßlich sind sie Herrn Stimpel unangenehm, weshalb sie bisher jedenfalls in diesem Forum unterdrückt wurden. Das sind meine Thesen in dem Herrn Stimpel übersandten Bericht:
1. Im Durchschnitt werden 0,67 €* pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat für Heizenergie in Bestandsimmobilen aufgewendet (*Erhebung von uns und techem).
Außenwanddämmungen rechnen sich hier deshalb nicht.
2. Theoretische Energieeinsparungen von 0,77 € je qm im Monat, wie sie von der dena publiziert werden, basieren auch Heizungsverbräuchen von 225 Kiliwattstungen je qm im Jahr. Solche exotischen Werte sind heute lediglich bei max. 3% der vorhandenen Bestandsimmobilien anzutreffen.
3. Ganze 12% Energieeinsparung im Durchschnitt in den ersten Jahren nach einer Außenwanddämmung hat co2online, die gemeinnütze GmbH in Berlin, ermittelt. Selbst wenn man von einer höheren Prognose (z.B. IWO e.V.) von 22% Ersparnis ausgeht, würde bei einer 70 qm großen Wohnung dann 103 € an Energiekosten im Jahr gespart. Die Kosten für eine Außenwanddämmung stehen dazu in einem Unverhältnis. Und es gibt keine Langzeitstudie, ob es bei dieser Einsparung bleibt.
Die Dresdner Techn.Universität (Prof. Felsmann-Studie) kommt zu dem Ergebnis, dass sich sich die Einsparungen in der Praxis später um die Null bewegen, was die Behauptung von Fischer stützt.
4. Dazu fallen die erhöhten Wartungskosten eines Wärmedämmverbundsystems von 9.35 € je qm gegenüber einer normal verputzten Wandfläche im Jahr lt. Institut für Bauforschung e.V IFB in Hannover an.
5. Es bleibt unverständlich, weshalb die Bundesregierung derartige unwirtschaftlich unsinnige Außenwanddämmungen mit Steuergeldern fördert.
Und ich darf hinzufügen: Es ist unverständlich, weshalb manche Architekten in ihren Beratungen in den Eigentümerversammlungen solche Fakten verschweigen, obwohl sie ihrem Bauherren zur Wirtschaftlichkeit der empfohlenen Maßnahmen verpflichtet sind. Ich kann Architken und Energieberater unter den Lesern nur warnen, Wohnungseigentümer nicht korrekt in wirtschaftlichen Dingen zu beraten.
Die Rechtsprechung ist in solchen Fällen auf der Seite der überwiegend bisher leider fehlinformierten Eigentümer.
Also Herr Drewer, passen Sie auf, dass Sie mit Ihren “Werken” nicht an ein ein Mitglied unserer Schutzgemeinschaft geraten.
Denn dann kommen Ihre großen Worte auf den Prüfstand.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Deul – Vorstand
Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter e.V.
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